Herkunftskennzeichnung auf Fleischprodukten

Wir sind für Freiwilligkeit statt weiterer Bürokratie

Grundsätzlich wird das steigende Bewusstsein der Konsumenten für die Qualität und die Herkunft der Lebensmittel von uns begrüßt, jedoch stehen wir der verpflichtenden Kennzeichnung skeptisch gegenüber.

Viele Unternehmen – darunter auch wir – haben seit Jahren Bio-Produkte und Produkte aus der Umgebung im Angebot. Während lokale, hochwertige Produkte bisher als Herausstellungsmerkmal galten, zielt die geplante Pflicht darauf ab, die Herangehensweise umzukehren und stattdessen jene Unternehmer an den Pranger zu stellen, die sich für alternative Produkte entscheiden. Dass diese Entscheidungen oft im Sinne der Konsumenten sind, wird hier von der Bürokratie ignoriert.

Das durchaus verständliche Ziel, die heimischen Landwirtschaftsbetriebe zu unterstützen, vergisst auf die heimischen Konsumenten, die in der aktuellen Wirtschaftslage sowieso schon über hohe Kosten für Lebensmittel klagen. Nachdem Unternehmen also gezwungen werden sollen, noch mehr Informationen in ihren Speiseplänen unterzubringen und den Mehraufwand an Administration zu stemmen, ohne die Preise zu erhöhen, bleibt wie immer die Frage nach dem Kundennutzen.

Diese neue Regelung nimmt – wie schon die Allergenkennzeichnungspflicht zuvor – an, dass Konsumenten und Unternehmen nicht in der Lage sind, auf freiwilliger Basis miteinander zu kommunizieren. Tatsächlich wird hier aber ein Prozess verbürokratisiert, der in der Praxis schon einwandfrei funktioniert hat.

Besonders in der Gemeinschaftsgastronomie im Gesundheitswesen sind die Speisepläne schon voll von Zusatzinformationen: von Kalorien (bzw. Joule), Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettgehalt über von Kunden gewünschte Kennzeichnungen für vegetarische Gerichte und Bio-Produkte bis hin zu Broteinheiten und Allergenen. Wozu soll das noch führen? Kennzeichnung der Blutgruppe? Höhenlage bei der Aufzucht? Durchschnittliche Sonnenstunden auf der Weide?

Nein, danke.